Spaghetti Bolognese

06.04.2020

Nun ist der einundzwanzigste offizielle Tag der Ausgehbeschränkung in Wien.  Heute geht es mal nach Italien. Nachdem Chef arbeiten musste, hatte ich genügend Zeit um Geschichte zu studieren. Vielleicht mache ich nach Corona dann kulinarische Reisen - wenn es so weiter geht, bin ich bereits optisch der fette Garant für erfolgreichen Genuss.

Auf alle Fälle gibt es wieder ein "Blutbad" in der Küche. Irgendwie habe ich seit Kindertagen das Gefühl Paradeiser trachten mir nach dem Leben. Ist wie in einem Horrorfilm. Wenn wir essen gehen und auf meinem Salat eine Scheibe Paradeiser ist, muss mein Chef mich heldenhaft davor retten. Das kann mein Freund Walter bestätigen, der wird auch immer von seiner Frau gerettet. Wir haben halt so tapfere Partner, die gehen für uns durch die blutige Hölle.

Die original Bolognese Sauce, das Ragú alla bolognese stammt aus dem norditalienischen Bologna und wird dort vorwiegend mit Tagliatelle serviert, da sich hier die Sauce besser mit den Nudeln bindet als mit Spaghetti. Daher gibt es kaum Spaghetti Bolognese in Italien - außer in Touristengebieten.

Eigentlich kommt das Wort Ragoút aus dem Französischen und wurde in der Region Emilie-Romagna übernommen. Habe es selbst nicht gewusst, aber im Oktober 1982 hat die Accademia Italiana della Cucina das Rezept offiziell eingetragen. Und am 06.04.2020 zieht das Rezept - etwas abgewandelt und mit typischen Touristenspaghetti - in die Krisenküche ein. Ob das auch mal irgendwo in einem Geschichtsbuch stehen wird?

Daher gibt es heute in Renates Krisenkochbuch:

Spaghetti Bolognese

Ich nehme von meinen Vorräten:

  • Rindfaschiertes (natürlich geht jedes Faschierte nach Wunsch. Mit Lamm schmeckt es auch super)
  • Zwiebel
  • Paradeiser (Frisch, aus der Dose oder dem Tetrapack)
  • Knoblauch
  • Salz, Pfeffer
  • Öl oder Butter
  • Petersilie
  • Karotten
  • Rotwein (Wenn gewünscht)
  • Lorbeerblatt
  • Etwas Zucker
  • Fleur de Sel (juhu, hat mir ja vorige Woche eine Kundin geschickt. DANKE!)
  • Eventuell Speck, original wäre Pancetta
  • Oregano
  • Basilikum
  • Spaghetti oder andere Pasta
  • Parmesan oder anderer Hartkäse

Ich hatte noch Paprika und Radieschen, die sind auch klein mit in die Sauce gekommen.

Knoblauch, Zwiebel, Gemüse schälen und klein schneiden.

Bei Verwendung von frischen Paradeisern: diese kurz blanchieren und die Haut abziehen. Dann die Kerne entfernen und klein schneiden.

Speck in Olivenöl oder Butter anbraten, bis er leicht gebräunt ist. Speck aus dem Topf nehmen und das Gemüse einfügen, Farbe annehmen lassen. Wenn das Gemüse leicht gebräunt ist, dann das Faschierte dazu (kleiner Tipp, wer das Faschierte einfriert - drückt es flach, dann kann man es sogar im leicht gefrorenen Zustand gleich in den Topf geben. Somit umgeht man die Gefahr, dass sich beim Auftauen Bakterien verbreiten können)

Mit einem Schuss Rotwein ablöschen.

Danach die geschnittenen Paradeiser dazu. Lorbeer und etwas Zucker dazugeben. Gut umrühren.

Nun sollte die Sauce auf ganz kleiner Flamme bis zu 4 Stunden leicht köcheln. Zum Schluss mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen. Mit Gewürzen und Kräutern nach Geschmack verfeinern.

Spaghetti oder Pasta nach Wahl nach Packungsanleitung kochen. Anrichten. Und mit viel Parmesan oder auch anderen geriebenen Käse bestreuen.

Die Bolognese-Sauce kann man auch für Lasagne verwenden. Und perfekt in kleinen Portionen einfrieren.

Mahlzeit. Bleibt gesund!

Wien, 06.04.2020